Wer viel schwitzt ist unsportlich? Sind kurze Sporteinheiten tatsächlich nicht effektiv? Und eine Erkältung kann man ausschwitzen? Wer kennt es nicht – im Internet überschlagen sich die Meinungen. Wir haben für Euch die acht größten Sportmythen einmal unter die Lupe genommen.
1. Erkältungen kann man ausschwitzen:
Was zunächst plausibel erscheint kann ganz schön gefährlich werden. Mit Fieber schwitzt der Körper zwar die Erkrankung aus. Doch hilft das Schwitzen beim Sport nicht dabei den Erholungsprozess zu beschleunigen. Dieser Mythos kann sogar fatale Folgen haben. Denn der Körper ist durch die Erkrankung ohnehin schon geschwächt, weswegen eine Sporteinheit die zusätzlich Energie kostet, die Erkältung nur noch schlimmer macht. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Also lieber pausieren und abwarten bis die Erkältung vorüber ist.
2. Kurze Sporteinheiten sind nicht effektiv:
15 Minuten Workouts bringen nichts? Umso länger das Training umso effektiver? Quatsch! Es gibt viele Trainingsmodelle, die in kurzer Zeit extrem effektiv sind. Besonders die bekannten HIT-Workouts verbrennen in nur wenigen Minuten besonders viele Kalorien. Spätestens wer einmal selber die bekannten Youtube Workouts von Pamela Reif & Co. ausprobiert hat, weiß wie anstrengend 15 Minuten sein können.
3. Vor und nach dem Sport sollte nichts gegessen werden:
Zwar kann es morgens sinnvoll sein nüchtern zu trainieren, da ein leerer Kohlenhydratspeicher dazu führt, dass der Körper für die Energiegewinnung auf Fette zugreift. Doch gilt dies nur für ein moderates Training. Bei einem langen intensiven Training, kann durch den völlig leeren Glykogenspeicher, eine Unterzuckerung drohen. Spätestens nach dem Training sollte der Energie Speicher wieder aufgeladen werden. Denn nach dem Workout benötigt der Körper Energie zur Regeneration und zum Aufbau von Muskeln.
4. Wer viel schwitzt ist unsportlich:
Umgekehrt würde das heißen, die körperliche Fitness lasse sich am Schwitzen messen. Dass dies nicht stimmen kann, scheint bei genauerer Betrachtung offensichtlich. Schwitzen hängt von vielen individuellen Faktoren, wie dem Geschlecht, Gewicht, der Genetik sowie bestimmten Erkrankungen, ab. Tatsächlich schwitzen Frauen tendenziell weniger als Männer. Es gibt sogar Studien die genau das Gegenteil behaupten, nämlich dass, fitte Menschen sogar dazu neigen würden mehr zu schwitzen.
5. Problemzonen können gezielt wegtrainiert werden:
Dieser Mythos klingt fast zu schön um wahr zu sein. Natürlich lassen sich gezielt Muskelgruppen trainieren, wodurch die Problemzone gestrafft wird. Doch reicht reines Training für den gewünschten Sixpack leider nicht aus. Denn dieser ist leider nur, bei einem sehr geringen Körperfettanteil erreichbar. Im Allgemeinen bringt Dich also nur eine gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport zum Ziel.
6. Muskelkater als Beweis für ein effektives Training:
Weit verbreitet ist der Glaube, dass ein Training nicht effektiv wäre, wenn am nächsten Tag kein Muskelkater zu spüren ist. Jedoch ist Muskelkater ein Zeichen von Überforderung und Überlastung, der Muskeln. Entsprechend ist ein Training auch ohne Muskelkater effektiv, denn Muskeln müssen nicht schmerzen um aufgebaut zu werden.
7. Reden beim Sport führt zu Seitenstichen:
Bei diesem Mythos kommen schnell Erinnerungen an den Schulsport hoch. Doch lassen sich Seitenstiche vor allem auf eine zu schnelle Atmung zurückführen. Tatsächlich empfehlen manche Experten, besonders Anfängern, während des Joggens zu quatschen. Denn wenn Reden während des Laufens nicht mehr möglich ist, sei das Lauftempo zu schnell. Entsprechend könne man mit diesem Trick die Atmung bewusst trainieren.
8. Joggen ist schlecht für die Gelenke:
Ganz im Gegenteil! Die gleichmäßige Bewegung, macht die Gelenkschmiere flüssiger und versorgt den Knorpel mit Nährstoffen. Darüber hinaus werden Muskeln aufgebaut, welche die Gelenke im Alltag entlasten. Natürlich stimmt es, dass beim Laufen die Gelenke, das 2-fache bis 3-fache des Körpergewichts aushalten müssen. Doch ist dies bei Normalgewichtigen in der Regel nicht problematisch. Auch hier macht die Dosis das Gift. Wie bei jeder anderen Sportart auch, führt übermäßiger Sport zu Überlastungen und Schäden.