Produktiver Arbeiten durch Sport

24. Oktober 2025|8 min|

Hast du manchmal das Gefühl, dass du dich durch den Tag schleppst? Oder bei der Arbeit nichts schaffst? Oder dass du nach dem „Suppenkoma“ am Mittag nicht mehr so leicht in deine Arbeitsroutine zurückfindest? Das kann daran liegen, dass du ständig in einer Art „Notmodus“ und damit über deinen Energiereserven lebst. Wir sind auf Dauer einfach nicht für höher, schneller und weiter gemacht. Deshalb zeigen wir dir jetzt mit unserer Expertin Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach bei Backbone, wie du besser mit deinen Energiereserven haushaltest. Du erfährst, wie du am besten in Bewegung kommst und am Ball bleibst. Sport hilft dir auch dabei, konzentrierter und effektiver deinen Job-Alltag zu meistern.

Ein Mann steht im Wald mit Kopfhörern in den Ohren und schaut auf seine Smart Watch.

Produktives Arbeiten: Regelmäßige Bewegung und die richtige Einstellung unterstützen dich dabei

Den Haushalt, den Job und das Leben unter einen Hut zu bekommen, kann sehr fordernd sein. Kleine Sport-Inseln im Alltag helfen dir, den täglichen Herausforderungen resilienter zu begegnen und entspannter durchs Leben zu gehen. Das kommt dir auch bei deiner Arbeit zugute. Mit dem Ergebnis, dass du ausgeglichener bist.

Denn durch regelmäßige Bewegung

  • bekommst du eine bessere Körperhaltung,
  • gewinnst du innere Stärke,
  • kannst du mit einer gesteigerten Hirnleistung effektiver deine Aufgaben erledigen
  • und triffst bessere Entscheidungen, weil du fitter und konzentrierter bist.

Eine teure Sportausrüstung brauchst du nicht, allerdings solltest du dafür offen sein, Sport in deine Alltagsroutine zu integrieren.

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Dass in unserer Gesellschaft Überstunden und grenzenloses Arbeiten als positiv angesehen werden, finde ich problematisch. Man kann sicherlich auch mal über seine Kapazität arbeiten, wenn man im Gleichgewicht ist. Aber dann muss man auch wieder zurückkommen, auf sich selbst achten und einen Ausgleich schaffen. Denn wenn du dieses Gleichgewicht findest, dann funktioniert auch die Balance aus Job und (Familien-)Leben viel besser.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

Regelmäßiger Sport wirkt sich positiv aufs Berufsleben aus. Es hebt die allgemeine Stimmung, macht belastbarer, steigert die Leistungsfähigkeit und reduziert das Burnout-Risiko.

​​Steigerung der Gehirnleistung – Sport wirkt sich positiv auf deine Psyche aus

Eine Frau mit einer Cap und Rucksack auf überquert eine Straße und schaut in die Kamera.

Regelmäßige Bewegung ist physisch und psychisch gesund. Denn Sport bewirkt unter anderem folgende Dinge:

Mit Firmenfitness steht dir eine große Vielfalt an verschiedenen Aktivitäten zur Verfügung. So findest du schnell deine (Lieblings-)Sportart oder dein passendes Wellness-Angebot.

Bewegung am Arbeitsplatz steigert deine Produktivität

Wenn möglich, spaziere zur Arbeit. Die Bewegung an der frischen Luft lässt dich erfrischt in den Arbeitstag starten.

Kleine Spaziergänge kannst du auch in die Arbeitsroutine einbauen. Du wirst sehen, dass es dir leichter fällt, an einer Aufgabe weiterzuarbeiten, wenn du nicht die ganze Zeit verkrampft daran klebst. Kleine Bewegungspausen können für neue Impulse sorgen.

Denke daran, dass du beispielsweise auch Meetings nicht zwangsläufig immer in einem Raum abhalten musst. Ihr könnt euch auch bei einer kleinen Runde um den Block verständigen. Eine gute Gelegenheit für mehr Bewegung in deinem Unternehmen ist auch ein Schrittwettbewerb. Hier tretet ihr spielerisch in Teams gegeneinander an. Das Team, welches die meisten Schritte sammelt, gewinnt.

Vergiss auch nicht, dich auch zwischendurch zu strecken. So verharrt dein Körper nicht immer in derselben Position und du beugst Verspannungen vor, wenn du ihn regelmäßig lockerst.

Tipp: Spring morgens nicht direkt aus dem Bett

Nimm dir kurz Zeit für einen Bodyscan und schau, wie du dich fühlst. Räkel dich nach Herzenslust, strample mit den Beinen und bewege schon einmal deinen Körper durch, um in Gang zu kommen. Denn das, was wir als Babys schon automatisch gemacht haben, verlernen wir leider mit der Zeit.

Gegen das Mittagstief – auf die richtigen Mahlzeiten kommt es an

Nach der Mittagspause denkst du oft: „Uff, ich bin so satt und träge, wie soll ich jetzt weiterarbeiten“? Müdigkeit sowie das Bedürfnis nach einem Mittagsschlaf und Konzentrationsschwierigkeiten können auftreten, weil dein Körper komplett mit der Verdauung beschäftigt ist. Dann entzieht er deinem Gehirn Blut. Wähle deshalb Mahlzeiten, die nicht zu ballaststoffreich und nicht zu fettig sind. Vergiss auch nicht, ausreichend zu kauen.

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Oft kauen wir zu wenig. Ich habe das mal bei meiner Familie überprüft. Sie kauen alle etwa fünf bis sieben Mal. Da bleibt natürlich viel Inhalt im Magen, der noch sehr unverdaut ist und womit der Körper extrem viel zu tun hat. Versuch doch mal, einen Bissen 20-mal zu kauen. Denn: Wenn man besser kaut, hat man dem Körper schon sehr viel Verdauungsarbeit abgenommen, die er dann nicht mehr machen muss. Vielleicht schaffst du es sogar, noch einen kleinen Spaziergang einzubauen. Beides zusammen sind, glaube ich, die stärksten Möglichkeiten, um ein Mittagstief zu vermeiden.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

6 Auswirkungen: Gesund durch Sport

Eine Frau macht eine Plank-Übung draußen auf einer Matte.

Wenn du eine Weile beim Sport bist, wirst du merken,

  1. dass du ausgeglichener bist,
  2. deine Haltung und deinen Bewegungsapparat verbessern kannst,
  3. nicht mehr so schnell außer Puste gerätst und mit mehr Elan durch den Tag gehst,
  4. deine Widerstandsfähigkeit erhöhen kannst,
  5. dein Immunsystem stärkst,
  6. weniger müde bist und weniger Konzentrationsschwierigkeiten hast.

Außerdem beugst du Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck vor.

Eine Studie von der Techniker Krankenkasse aus 2022 zeigt: Rund 60 Prozent der Nichtsportler haben Rückenschmerzen:

Kein Sport oder weniger als 1 Stunde pro Woche Mehr als 1 Stunde Sport pro Woche Differenz in Prozent
Beschwerden des Bewegungsapperats wie z.B. Rückenschmerzen 57 % 44 % 13 %
Stress, Erschöpfung 46 % 34 % 12 %
Schlappheit, Müdigkeit 40 % 29 % 11 %
Übergewicht 32 % 19 % 13 %
Niedergeschlagenheit 26 % 17 % 9 %
Kopfschmerzen, Migräne 24 % 17 % 7 %

Die Rückenschule und Wirbelsäulengymnastik von Hansefit helfen dir, Fehlhaltungen am Arbeitsplatz auszugleichen. Stressbewältigung unterstützt dich bei zu viel Termindruck. Profitiere mit unseren Online-Präventionskursen auch von Ernährungstipps und Kochvideos.

Gib dir selber die beste Chance, erfolgreich zu sein: Finde in 3 Schritten heraus, wie du in Bewegung kommst

Ein Mann macht draußen Dips.

Wir ticken alle unterschiedlich. Es ist völlig verständlich, falls du Berührungsängste hast, wenn du (neu) in eine Sportstätte gehst. Sarah weiß aus ihrer Erfahrung als Personal Trainerin, dass Menschen sich auch aufgrund von Gerüchen oder lauter Musik unwohl fühlen können.

Manche finden vielleicht Übungen gewöhnungsbedürftig oder haben Angst, anderen Beschäftigten zu begegnen. Andere fühlen sich unter fitten Menschen fehl am Platz oder haben Hemmungen, an Geräte zu gehen. Das ist okay.

Deshalb geben wir dir drei Schritte mit an die Hand, damit du die für dich geeignetste Sportstätte, Trainingszeit und Sportart findest.

Schritt 1: Frage dich in Hinblick auf die Auswahl deiner bevorzugten Sportstätte:

  • Mache ich lieber allein Sport?
  • Brauche ich eine Gruppe, die mich motiviert?
  • Hilft mir ein Termin, um Sport besser wahrzunehmen?
  • Geben mir Kurse die Struktur, die ich brauche?
  • Gelingt es mir unter Anleitung besser, Erfolge zu erzielen?
  • Fühle ich mich wohler, wenn mich ein Trainer begleitet?
  • Trainiere ich lieber drinnen oder draußen?

Schritt 2: Frage dich, zu welcher Tageszeit Sport am besten für dich ist.

  • Morgens: Bist du Team Lerche (Frühaufstehende) und bewegst dich am liebsten gleich nach dem Aufstehen? Dann solltest du den Sport in diese Tageszeit integrieren.
  • Mittags: Ist dein Chronotyp eine Mischung aus Lerche und Eule? Dann findet deine Sport-Insel am besten mittags statt.
  • Abends: Im Team Eule bist du eher später am Tag leistungsfähig. Dann lege dein Training in die zweite Tageshälfte.

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Genau wie beim Trainingsplan gibt es bei den Trainingszeiten nicht die eine Schablone, die für alle passt. Die Zeiten müssen sich stattdessen so in den eigenen Alltag einfügen, dass auch der Sport nicht zum Stresspunkt wird. Deshalb rate ich meiner Kundschaft, mal morgens, mal mittags, mal abends zu kommen. Dann schauen wir: Wann fühlst du dich am besten und wie ist deine mentale Kapazität? Wie ist deine Kraft, wenn du jetzt hier nach dem Sport raus und zur Arbeit gehst? Bist du leistungsfähig oder brichst du völlig ein? Dann ist Frühsport möglicherweise nicht dein Ding. Aber vielleicht Abendsport, weil du da leistungsfähig bist.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

Schritt 3: Finde die für dich passende Sportart durch Ausprobieren.

  • Bist du nach einer Yoga-Einheit ausgeglichener?
  • Kannst du beim Laufen gut abschalten oder dich beim Kraftsport richtig auspowern?
  • Oder sind für dich gelenkschonende Kurse im Wasser besser geeignet?
  • Wenn du ein bisschen Neugier und Offenheit mitbringst, kannst du dich mit Firmenfitness durch verschiedenste Angebote testen.
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Screenshot der Studiosuche

Akzeptanz und Motivationshilfen gehören auch zum Erfolgsrezept

Du möchtest zum Sport, aber es schüttet plötzlich wie aus Eimern? Du hast die Zeit aus den Augen verloren und jetzt ist es zu knapp, um dich noch auf die Socken zu machen? Oder heute tut dein Arm weh und du möchtest ihn schonen? Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen.

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Es wird nicht immer mit der Sportroutine klappen. Das ist halt das Leben, das ist wandelbar. Rituale und Abläufe sind toll. Die haben aber ihre Grenzen, wenn sie zu Zwängen werden und wir dadurch wieder unter Druck geraten. Damit muss man einfach flexibel umgehen und auch vorsichtig sein: Wenn man zum Beispiel jeden Tag 10 Minuten Yoga macht, kann man sich wie ein Versager fühlen, falls man es mal nicht schafft.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

Das ist ok, denn Akzeptanz gehört auch zum Erfolgsrezept. Und dass du auf deinen eigenen Körper hörst. Die „ausgefallene“ Zeit solltest du auch nicht krampfhaft nachholen. Dafür machst du einfach etwas anderes, gehst zum Beispiel spazieren oder kochst dir ein gesundes Essen. Sei nicht zu hart mit dir, dann fällt es dir leichter, motiviert und am Ball zu bleiben.

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Es reicht schon, wenn du den Stein, regelmäßig Sport zu machen, ins Rollen gebracht hast. Dann hast du verstanden, dass es dir guttut und du es langfristig machen solltest. Dann hast du genug innere Motivation. Aber manchmal sind Menschen auch ein bisschen faul und kehren wieder in alte Muster zurück. Also braucht man gelegentlich, um anzufangen, ein bisschen externe Motivation. Nur wenn du dich dann immer noch quälst, dann musst du ernsthaft hinterfragen, ob du das Richtige für dich gefunden hast. Und dann muss man eher noch mal an den Anfang gehen und sich eine neue Form der Bewegung suchen.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

3 Motivationshilfen, die dich anspornen, am Ball zu bleiben

Wie bei der Ernährung ziehen wir auch beim Sport manchmal kurzfristige Genüsse vor, anstatt an die langfristigen Ziele zu denken. Motivationshilfen unterstützen dich, der Verführung standzuhalten – und dich fürs Training anstatt fürs Sofa zu entscheiden. Probiere Folgendes:

  1. Sinnbilder und Symbole können dich pushen: Hast du ein Vorbild, zu dem du aufschaust? Steht in ein paar Monaten ein wichtiger Termin an, zu dem du gut in Form sein willst? Dann klebe Bilder von deinen Zielen an deinen Kühlschrank oder benutze sie als Hintergrundbild auf dem Handy. So kannst du dir die Vorteile von Sport immer wieder vor Augen führen.
  2. Erinnere dich, warum du es tust: Du weißt, dass Bewegung dir guttut, aber du bist gerade zu bequem? Ist es dein Motiv, schmerzfrei durchs Leben zu gehen? Dann erinnere dich daran: Wenn du jetzt diesen kleinen Schritt machst, befreist du dich langfristig von deinen Schmerzen. So gelingt dir nachhaltiges Umdenken besser.
  3. Suche dir einen Sport-Buddy – eine Person, mit der du zusammen zum Sport gehst oder die mit dir trainiert und die dich motiviert. Vielleicht hilft dir auch ein Trainer, damit du in die richtige Richtung gestupst wirst. Wir empfinden es als größere Hürde, diesen Menschen abzusagen, und halten deshalb Verabredungen besser ein.

Sport im Alltag – fange klein an, so bringst du den Stein ins Rollen

Der größte Fehler, den wir machen können, ist, mit viel zu hohen Erwartungen zu starten. Wir sollten uns daher nie mit anderen oder (Profi-)Sportler vergleichen.

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Profisportler können jeden Tag trainieren, das ist ihr Job. Aber bei uns normalen Leuten kommt eben der Job plus Sport dazu. Dann muss man sich zwischendurch noch erholen und dann ist das Leben schon stressig genug. Das ist eigentlich zum Scheitern verurteilt, wenn man sich vergleicht und die Erwartungen viel zu hoch sind.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

Schätze deine Fitness realistisch ein. Es bringt nichts, wenn du dich gleich zu Beginn überforderst: Ein tierischer Muskelkater am nächsten Tag kann deinen Enthusiasmus bremsen. Genau wie ein zu hoch gestecktes Ziel, weil du denken wirst, dass du gescheitert bist. Deshalb ist es wichtig, dass du klein anfängst. Bring den Stein ins Rollen und steigere dich dann langsam.

Tipp: Wenn du mit Sport anfängst, dann vielleicht erst einmal in der Woche. Das ziehst du ein paar Wochen durch. Wenn das gut funktioniert, kannst du eine zweite Einheit pro Woche dazunehmen.

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Menschen mögen Veränderungen nicht. Wenn irgendwo Veränderungen auf uns zukommen, sind wir immer erst misstrauisch und haben gewisse Widerstände in uns. Wenn wir uns aber erst mal überwunden haben, stellen wir fest: Es war meistens gar nicht so schlimm wie gedacht und die befürchteten Katastrophen sind nicht eingetroffen. Von da an läuft es dann viel besser.“

Sarah Schrader-Boldt, Personal Trainerin und Mental Coach

Fazit

Wir wünschen dir viel Spaß, wenn du mit dem Sport anfängst oder wieder einsteigst. Du wirst sehen, dass sich dein Wohlbefinden mit der Zeit steigern wird. Wenn du noch mehr für dich tun möchtest: Wir haben weitere nützliche Tipps in unserem Artikel „Stressessen ade“ für dich zusammengetragen.

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