Warum entscheiden sich Jobsuchende für diesen oder jenen Arbeitgeber? Na klar, möglicherweise liegt es am üppigen Gehalt. Vielleicht sind ja auch die Regelungen zur Arbeitszeit besonders toll. Oder spielt etwa doch die Nähe zum Wohnort eine Rolle? Kurzum: Alles hat irgendwie mit der Arbeitgeberattraktivität zu tun. Nur wenn ein Arbeitgeber wirklich attraktiv erscheint, wollen die potenziellen Mitarbeiter*innen dort tätig sein.
Kein Wunder also, dass der Arbeitsmarkt mittlerweile eher ein Arbeitnehmermarkt ist. Die Unternehmen müssen daher zwangsläufig ihre Arbeitgeberattraktivität steigern, um Chancen auf das begehrte Fachpersonal zu haben. Und dies kommt natürlich wieder den Arbeitnehmerinnen zugute: Je größer der Wettbewerb, desto attraktiver das Angebot.
Was ist Arbeitgeberattraktivität?
Unternehmen möchten und sollten bei ihrer Suche nach qualifiziertem Personal also möglichst attraktiv wirken. Denn Arbeitgeberattraktivität bezeichnet im Prinzip nichts anderes als die Anziehungskraft eines Unternehmens. Gunther Wolf hat in seinem Buch „Employer Branding“ folgende Definition aufgestellt:
„Die Arbeitgeberattraktivität einer Organisation bezeichnet, in welchem Ausmaß es von Außenstehenden als erstrebenswert erachtet wird, ihr als Arbeitnehmer anzugehören.“
Aus dieser Definition lässt sich auch eine leichte Formel zur Arbeitgeberattraktivität ableiten. Vereinfacht bedeutet es: Je größer die Anziehungskraft eines Unternehmens ist, desto einfacher gelingt die Besetzung neuer Stellen.
Besonders interessant: Es scheint sogar einen direkten Zusammenhang zwischen Arbeitgeberattraktivität und der Leistung der Mitarbeiter*innen zu geben. Diese soll laut einer Studie der Universität St. Gallen bei attraktiven Unternehmen um 16% größer sein.
Intern und extern: Das sind die Unterschiede
Wenn ein Unternehmen Maßnahmen trifft, um seine Arbeitgeberattraktivität zu steigern, spricht man allgemein vom Employer Branding. Dieses kann sowohl nach innen als auch nach außen gerichtet sein. Man sollte deshalb aber nicht automatisch von interner und externer Arbeitgeberattraktivität sprechen. Zwar können die Maßnahmen dieselben sein. Nach innen gerichtet ist vermutlich aber der Begriff der Mitarbeiterbindung geeigneter als Arbeitgeberattraktivität.
Messung: Muss ich die Arbeitgeberattraktivität steigern?
Auch hier ist es sinnvoll, zwischen interner und externer Messung zu unterscheiden. Die Art und Weise der Messung ist dabei gar nicht so trivial, eine schlichte Mitarbeiterbefragung reicht nicht aus. Es ist deshalb ratsam, Experten aus der Sozialforschung zu konsultieren und geeignete Methoden zu entwickeln.
Etwas einfacher gestaltet sich hingegen die Suche nach relevanten Aspekten, die durch die Messung abgedeckt werden. Intern können beispielsweise Faktoren wie das Betriebsklima, die Familienfreundlichkeit, Aufstiegschancen oder Personalmanagement berücksichtigt werden. Bei der externen Arbeitgeberattraktivität spielen eher die Wahrnehmung des Markenauftritts oder das Vertrauen in ein Unternehmen eine wichtige Rolle.
Top 3: So steigern Sie die Arbeitgeberattraktivität
Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie die Arbeitgeberattraktivität steigern möchten, geht es nun an die Umsetzung der konkreten Maßnahmen. Sofern sie noch nicht vorhanden sind, können unter den unzähligen Mitarbeiterbenefits diese bewährten Beispiele in Erwägung gezogen werden.
- Gesundheitsförderung
Unternehmen müssen dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein ihrer Mitarbeiter*innen Rechnung tragen. Dabei reicht nicht nur ein Obstkorb, der einmal in der Woche in die Küche gestellt wird. Ratsam ist vielmehr eine vollumfängliche Strategie, um das betriebliche Gesundheitsmanagement langfristig zu verankern. Nur dies verspricht dauerhaften Erfolg und gesunde sowie motivierte Mitarbeiter*innen. - Weiterbildung und Aufstieg
Durch mögliche Aufstiegs- oder Weiterbildungschancen motiviert man die Mitarbeiter*innen zusätzlich. Die entsprechenden Maßnahmen müssen dabei nicht ausschließlich auf fachliche Aspekte abzielen. Es ist auch vorstellbar, dass man mit Workshops oder Weiterbildungsangeboten die Soft Skills schult. - Work-Life-Balance
Einer der wichtigsten Punkte ist die Work-Life-Balance. Nur wenn diese stimmt, fühlen sich Mitarbeiter*innen wohl und rufen ihre volle Leistung ab. Mobiles Arbeiten von daheim sollte deshalb ebenso angeboten werden wie Gleitzeitregelungen, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.