Sechs Tage lang das Ernährungsprogramm streng durchziehen, um dann einen Tag die Woche so richtig reinzuhauen? Wer in der Online Fitnessszene unterwegs ist, wird schnell auf zahlreiche YouTube Videos oder Beiträge von exzessiven Cheatdays stoßen. Bis zu 10.000 Kalorien an einem Tag werden verdrückt, was angeblich sogar beim Abnehmen helfen soll. Doch was ist wirklich dran? Hilft der Cheatday beim Abnehmen oder macht er sogar die bisherigen Erfolge kaputt?

Was spricht für einen Cheatday?
Zunächst einmal kann er helfen diszipliniert in der restlichen Woche zu bleiben, da die vermeintlich verbotenen Lebensmittel an einem Tag der Woche erlaubt sind. Entsprechend kann ein Cheatday beruhigend auf die Psyche wirken und Heißhungerattacken vorbeugen. Zudem soll der Cheatday den Stoffwechsel wieder ankurbeln, da dieser bei einem langfristigen Kaloriendefizit oftmals herunterfährt. Besonders bei einer Low-Carb Ernährung kann es sinnvoll sein, einen Cheatday einzulegen. Denn wer dauerhaft seine Kohlenhydratzufuhr reduziert, entleert seinen Glykogenspeicher, welcher zwingend zur Energiegewinnung benötigt wird. Ebenfalls soll der Cheatday positive Auswirkungen auf das Training haben, da die Energiespeicher ordentlich aufgefüllt werden.

Die Gefahren eines Cheatdays:
Der Cheatday wird häufig in Kombination mit extrem strikten Diäten eingesetzt. Durch das ständige verbieten von Lebensmitteln und unterdrücken von Gelüsten, kann ein gestörtes Essverhalten entstehen. Es kommt an den Cheatdays schnell zu sogenannten  „Binges“, wobei unkontrolliert Massen von Lebensmitteln gegessen werden. Dies ist definitiv nicht gesund für den Körper und sollte nicht zur Gewohnheit werden. Denn wenn an einem Tag 5000 Kalorien oder mehr zu sich genommen werden, macht das Kaloriendefizit der restlichen Woche dies auch nicht mehr gut. Dabei kommen auch oft körperliche Beschwerden wie z.B. Verdauungsprobleme hinzu. Entsprechend sollte der Cheatday nicht maßlos übertrieben werden.

Ist der Cheatday nun sinnvoll zum Abnehmen?
Wie bei fast jeder Frage zur Ernährung, gilt es auf den eigenen Körper zu hören. Bei der richtigen Durchführung, scheint es für manche kurzfristig ein gutes Konzept zu sein. Man sollte aber darauf achten, dass auch die restlichen Tage genießbar sind und nicht die ganze Woche nur auf den einen Tag hingefiebert wird. Experten raten eher ein „Cheatmeal“ anstatt eines ganzes Tages einzuplanen und während der Woche nur auf ein leichtes Kaloriendefizit zu setzen. Denn allgemein sollte 80% der Ernährung aus gesunden und vollwertigen Lebensmitteln bestehen. Kritiker des Cheatdays argumentieren, dass bei einer ausgewogenen Ernährung auch kein Cheatday benötigt wird. Auch hier macht letztendlich die Dosis das Gift und jeder sollte versuchen eine gesunde Balance zu schaffen.